Hund aus dem Tierschutz adoptieren - Darauf solltest du achten

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Hund im Tierheim mit Adoptions-Schild
Im Tierheim warten viele tolle Hunde auf ein neues Zuhause.

Hund aus dem Tierschutz adoptieren - Darauf solltest du achten

Du möchtest einem Tierheimhund ein neues Zuhause geben und ihn adoptieren? Doch wie findest du den passenden Vierbeiner? Was solltest du beachten, damit er sich gut eingewöhnt und ihr zu einem tollen Mensch-Hund-Team werdet? Worauf du bei der Auswahl des Hundes, der Adoption, Vorbereitung, Erziehung und Sozialisierung achten solltest, erfährst du in diesem Beitrag!

Inhaltsverzeichnis

  1. Tierschutzhunde sind etwas Besonderes
    • So findest du den richtigen Hund im Tierheim
    • Darauf solltest du bei der Auswahl des Hundes achten
    • Warum die Schutzgebühr so wichtig ist
  2. Ein Tierschutzhund zieht ein
    • Erstausstattung für Hunde
    • Futterumstellung beim Tierschutzhund
    • Der Abholtag
  3. Die ersten Tage im neuen Zuhause
    • Wie lange dauert die Eingewöhnungszeit?
  4. Fazit: So klappt es mit dem Tierheimhund

Tierschutzhunde sind etwas Besonderes

Wer nicht unbedingt einen Welpen oder eine bestimmte Rasse adoptieren möchte, findet im Tierheim oder bei Tierschutzorganisationen wundervolle Fellnasen, die ein neues Zuhause suchen. Meist haben diese Vierbeiner schon eine gewisse Grunderziehung genossen, sind stubenrein und sehr dankbar, wenn sie eine zweite Chance und eine liebevolle Familie bekommen.

Ein Hund kann aus verschiedenen Gründen im Tierheim landen. Manchmal ändern sich die Lebensumstände des ehemaligen Besitzers, z.B. durch Umzug, Alter, Krankheit, Tod oder finanzielle Schwierigkeiten. Manchmal sind die Halter überfordert oder das Tier wurde beschlagnahmt. Oftmals lässt sich nur wenig über die Vergangenheit eines Hundes erfahren, was ihn zu einer Art Wundertüte macht. Aber das muss nichts Schlechtes sein!

Wenn du bereit bist, dich auf den Vierbeiner einzulassen, wirst du mit einem Tierschutzhund einen wahren Freund für´s Leben finden.

Hunde im Tierheim warten auf neue Besitzer
Im Tierheim gibt es Hunde mit vielen unterschiedlichen Charakteren.

So findest du den richtigen Hund im Tierheim

Wenn du einen Hund aus dem Tierschutz adoptieren möchtest, schau dich am besten in Tierheimen in deiner Nähe um. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, dass du einen Hund aus dem Ausland adoptierst, aber du solltest darauf achten, dass es sich um eine seriöse Tierschutzorganisation handelt. Mach nicht den Fehler, auf ein paar niedliche Bilder und eine herzerwärmende Geschichte hereinzufallen. Am besten ist es, wenn du den Hund persönlich kennenlernen kannst, bevor du dich dazu entscheidest, ihn zu dir nach Hause zu holen.

Nimm Kontakt zu einem Tierheim in deiner Nähe auf und vereinbare einen Besuchstermin. Im ersten Gespräch mit einem Mitarbeiter des Tierheims stellst du dich kurz vor und beschreibst deine Lebensumstände. So kann der Mitarbeiter abschätzen, welcher Vierbeiner zu deinem Lebensstil passen könnte. Dann geht ihr gemeinsam oder du alleine schauen, welche Hunde ein neues Zuhause suchen. Im Gespräch mit dem Hundepfleger lässt sich abschätzen, ob ihr charakterlich zueinanderpasst und euer Lebensstil kompatibel ist.

Wenn du einen Hund gefunden hast, geht es wie folgt weiter:

  • Selbstauskunft: Hier beschreibst du deine Wohn- und Arbeitssituation, sowie einige weitere Angaben.
  • Gassi gehen: Am besten besuchst du den Hund einige Male und gehst mit ihm Gassi oder spielen. So könnt ihr euch besser kennenlernen und du siehst, ob der Charakter zu dir passt.
  • Besuch vom Tierheim: In der Regel kommt ein Mitarbeiter des Tierheims zu dir und besichtigt das neue Zuhause des Vierbeiners.
  • Einzug zur Probe: So kannst du ausprobieren, ob ihr wirklich zusammenpasst. Wenn ihr beide gut harmoniert, kannst du die endgültige Entscheidung treffen.
  • Adoption: Du schließt einen Adoptionsvertrag bzw. einen Schutzvertrag mit dem Tierheim.
  • Schutzgebühr: Diese liegt in der Regel zwischen 150 und 500 Euro, kann aber variieren. Bei Hunden aus dem Ausland kommen meist noch die Transportkosten hinzu.
  • Nachkontrolle: Nach ein paar Tagen oder Wochen kommt noch einmal ein Mitarbeiter des Tierheims bei dir Zuhause vorbei und schaut, ob ihr gut miteinander klarkommt und der Hund sich gut eingewöhnt.

Das mag ein wenig aufwendig klingen, aber es lohnt sich, das zukünftige Familienmitglied vorher kennenzulernen. Gerade Tierheimhunde haben schon einen weiten Weg hinter sich. Vielleicht wurden sie bereits ein- oder mehrmals adoptiert und dann wieder zurückgebracht, weil es doch nicht gepasst hat. Das wollen die Tierheimmitarbeiter ihren Schützlingen natürlich ersparen. Auch für dich ist es stressfreier, wenn du dir ein genaues Bild davon machst, wen du bei dir einziehen lassen möchtest.

Hunde in einem Zwinger im Tierheim
Im Tierheim warten viele tolle Hunde auf ein neues Zuhause.

Darauf solltest du bei der Auswahl des Hundes achten

Erkundige dich auf jeden Fall nach der Vorgeschichte des Hundes und versuche, so viel wie möglich über ihn zu erfahren. Die Tierpfleger können die Vierbeiner durch den täglichen Kontakt sehr gut einschätzen und dich auf Herausforderungen vorbereiten. Manchmal haben die Hunde Krankheiten, die behandelt werden müssen oder Verhaltensprobleme, auf die du dich besonders konzentrieren musst. Kann der Hund alleine bleiben oder zerlegt er dir die Wohnung? Ist er aggressiv oder unsicher bei Hundebegegnungen, Kontakt mit Fremden oder im Alltag? Wie kommt er mit Kleintieren, Katzen oder Kindern zurecht? Alle diese Fragen kannst du im Vorgespräch bereits klären.

Das Tierheim ist eine aufregende Umgebung für die Hunde und jeder reagiert anders. Viele kommen begeistert auf dich zugestürmt und wollen Kontakt aufnehmen. Andere sind eher zurückhaltend und brauchen eine Weile, bis sie dir Vertrauen schenken. Wieder andere bellen wie verrückt und kommen deshalb aggressiv rüber, auch wenn sie nur aufgeregt sind. Bei Besuchszeiten herrscht im Tierheim oft Chaos, deshalb solltest du den Hunden etwas Zeit geben, sich an dich zu gewöhnen. Auf einem gemeinsamen Spaziergang findest du schnell heraus, ob du mit dem Vierbeiner klarkommst und ihr euch gut versteht.

Warum die Schutzgebühr so wichtig ist

Es mag verwundern, dass du Geld bezahlen sollst, wenn du einen Vierbeiner aus dem Tierheim "rettest". Aber es macht durchaus Sinn, denn es gibt dem Hund "einen Wert" und hält dich von vorschnellen Entscheidungen ab. Ein Lebewesen zu adoptieren ist eine verantwortungsvolle Aufgabe, die man nicht leichtfertig treffen sollte. Die Schutzgebühr dient außerdem dazu, zumindest einen Teil der entstandenen Kosten des Tierheims zu decken, z.B.:

  • Impfungen, EU-Heimtierausweis, Kastration und andere medizinische Posten
  • Chip oder Tätowierung
  • Wurmkuren, Zecken- und Flohmittel
  • Futter, Leckerlis und ggfs. Spezialfutter
  • die Kosten für die Unterbringung im Tierheim (Heizung, Strom etc.)

Das Tierheim verdient nicht wirklich etwas an der Vermittlung, aber du unterstützt damit die Arbeit und sorgst dafür, dass sie auch den nächsten Vierbeiner aufnehmen und sich um ihn kümmern können.

Ein Tierschutzhund zieht ein

Wenn es endlich soweit ist, dass der Tierheimhund bei dir einzieht, steht euch beiden ein aufregender Tag bevor. Doch mit einigen kleinen Tricks kannst du die perfekte Grundlage für einen erfolgreichen Einzug legen.

Erstausstattung für Hunde

Du hast einen Hund gefunden, der es werden soll? Bevor du dein neues Familienmitglied zu dir nach Hause holst, solltest du die Erstausstattung für deinen Hund besorgen. Dazu gehört:

  • Halsband, Geschirr, Hundeleine
  • Futter- und Wassernapf
  • Hundebett oder Körbchen
  • Kamm, Bürste, Zeckenzange
  • Spielzeug, Futterdummy oder Kuscheltier
  • Leckerlis und Snacks
  • das Futter, das er im Tierheim bekommen hat

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Futterumstellung beim Tierheimhund

Erkundige dich beim Tierheim nach der Futtersorte, die dein Hund in letzter Zeit bekommen hat und besorge dir eine ausreichende Menge davon. Der Umzug und die Eingewöhnung bei dir werden aufregend genug sein und könnten dem Vierbeiner auf den Magen schlagen. Von einer Futterumstellung solltest du deshalb erst einmal absehen. Du möchtest ja nicht mit Erbrechen und Durchfall in das gemeinsame Leben starten.

Solltest du dich später für eine andere Futtersorte entscheiden, die du deinem Hund füttern möchtest, gehe es langsam an und gib ihm über einen längeren Zeitraum die Möglichkeit, sich an das neue Futter zu gewöhnen.

Der Abholtag

Eins vorweg: Es empfiehlt sich, dass du dir ein oder zwei Wochen Urlaub nimmst, damit du dich um die Eingewöhnung deines neuen Familienmitglieds kümmern kannst. Es ist wichtig, sich die ersten Tage viel um den Hund kümmern zu können, die Bindung zu verstärken und die Regeln im Haushalt zu etablieren. Und damit beginnst du am besten direkt am Einzugstag.

Bevor du mit deinem neuen Hund die Wohnung betrittst, geht eine Runde spazieren. So kann er sich lösen, die neue Umgebung erschnüffeln und ihr könnt eine erste Bindung zueinander aufbauen. Dann kann es nach Hause gehen. Lass ihn die unbekannte Umgebung nicht alleine erkunden, sondern zeig ihm alles ganz in Ruhe. Bring ihn zum Wassernapf, damit er einen Schluck trinken kann und zeige ihm dann sein Hundebett. Du musst nicht gleich das ganze Haus zeigen. Manche Hunde fühlen sich überfordert und mit einer klaren Struktur sicherer.

Ein tolles Ritual ist beispielsweise, dass du nach dem Spaziergang deinen Hund auf seinen Platz schickst und ihm etwas zum Kauen gibst. Kauen beruhigt das Nervensystem und hilft beim Abbau von Stresshormonen. Es hilft deinem Vierbeiner, zur Ruhe zu kommen und die Ereignisse zu verarbeiten.

Wundere dich nicht, wenn er vielleicht nicht gleich zur Ruhe kommt und ziellos hin und her wandert oder fiept. Setz dich am besten betont entspannt auf die Couch und signalisiere ihm, dass es nun Zeit ist, sich zu entspannen. Du kannst ihn auch einladen sich neben dich zu legen und ihn sanft kraulen oder massieren. Auf diese Art sorgst du dafür, dass dein Hund das Zuhause mit Ruhe assoziiert und erschaffst das erste Ritual zwischen euch beiden: Nach dem Spaziergang ist es Zeit zum Entspannen!

Hund und Frauchen gehen gemeinsam spazieren.
Gemeinsame Spaziergänge helfen bei der Bindung zwischen Mensch und Hund.

Die ersten Tage im neuen Zuhause

Sämtliche Regeln, die für deinen Hund im Haushalt gelten, sollte er direkt von Tag eins an befolgen. Möchtest du z.B. nicht, dass dein Hund auf die Couch geht, solltest du es von Anfang an verbieten. Bloß kein Mitleid mit dem Tierheim-Hund und auch keine daraus folgende Inkonsequenz. Hunde leben im Moment und nicht in der Vergangenheit oder Zukunft. Was in seiner Vergangenheit oder im Tierheim passiert ist, spielt für ihn nur noch eine untergeordnete Rolle. Du musst also nichts mehr gutmachen, was er vor dem Einzug bei dir erlebt hat. Hunde fühlen sich am wohlsten, wenn sie klare Regeln und eine Struktur haben, an denen sie sich orientieren können.

Am einfachsten gelingt die Eingewöhnung, wenn du von Anfang an, Rituale und Strukturen vorlebst, wie sie auch in eurem zukünftigen gemeinsamen Leben sein sollen. Spazieren gehen solltest du Anfangs lieber häufiger, dafür kürzere Runden. Lass ihn vorerst noch an der Leine und sichere ihn mit einer Schleppleine, wenn nötig, bis er sich draußen an dir orientiert und zuverlässig auf dich hört. So kann sich der Vierbeiner an die neue Umgebung, die Routinen und dich gewöhnen, ohne schnell überfordert zu sein. Feste Gassi- und Fütterungszeiten helfen deiner Fellnase, sich an einen gewissen Tagesablauf zu gewöhnen. Nach ein paar Tagen kannst du das Alleinsein trainieren, damit es keine Verlustängste gibt, wenn du wieder zur Arbeit musst.

Wichtig ist, dass allen Familienmitgliedern die Regeln für den Umgang mit dem Hund klar sind und sich alle daran halten. Wenn du Kinder hast, mache ihnen verständlich, dass der neue Vierbeiner viel Ruhe benötigt, um sich an die neue Situation zu gewöhnen. Besucher solltest du erst nach ein paar Tagen einladen, wenn der Hund sich langsam eingewöhnt.

Bei Problemen kannst du dich mit Sicherheit an das Tierheim wenden, die dir mit Tipps im Umgang oder bei der Suche nach einer guten Hundeschule behilflich sind.

Wie lange dauert die Eingewöhnungszeit?

Es kann eine Zeit dauern, bis deine Fellnase so richtig bei dir angekommen ist. Wie viel Zeit er braucht, ist von Hund zu Hund unterschiedlich. Erfahrungsgemäß läuft das in mehreren Phasen ab. Manche fühlen sich bereits nach ein paar Tagen zu Hause, andere brauchen länger, um Vertrauen zu fassen. Gib deinem Vierbeiner die Zeit, die er braucht und freue dich über die kleinen Fortschritte. In der Regel ist der Hund nach zwei bis drei Monaten so richtig bei dir angekommen.

Fazit: So klappt es mit dem Tierheimhund

Gute Vorbereitung, entspanntes Kennenlernen und feste Strukturen helfen deinem neuen Familienmitglied und dir, schnell zu einem absoluten Dream Team zu werden. Mit ein wenig Verständnis und Übungen, die eure Bindung stärken, wirst du auch die Eingewöhnungszeit entspannt gestalten, damit er sich schnell einlebt. Wir gratulieren dir zu deinem neuen Hund und wünschen euch viele wundervolle gemeinsame Momente.