Inhaltsstoffe im Hundefutter – so erkennen Sie gutes Futter


Hund wartet neben seinem Napf mit Trockenfutter


Du bist was du isst! Das gilt auch für unsere Vierbeiner. Wenn Sie Ihren Hund gesund und artgerecht ernähren möchten, sollten Sie etwas über die Inhaltsstoffe im Hundefutter zu wissen. Eine ausgewogene Ernährung bildet die Basis für ein glückliches und langes Hundeleben. Welche Zutaten wichtig sind und welche Ihrem Vierbeiner schaden könnten, erfahren Sie in diesem Artikel.
 

Inhaltsverzeichnis:

  1. Inhaltsstoffe im Hundefutter verstehen

    1. Deklarationen verstehen

    2. Nährwertangaben beim Hundefutter

  2. Welche Inhaltsstoffe sollte gutes Hundefutter haben?

    1. Tierische Inhaltsstoffe

    2. Pflanzliche Inhaltsstoffe

    3. Weitere Zusatzstoffe im Hundefutter

    4. Schlechte Zutaten im Hundefutter

    5. Hundefutter in Lebensmittelqualität?

  3. Fazit: Gesundes Hundefutter

Inhaltsstoffe im Hundefutter verstehen

Welche Inhaltsstoffe für Ihren Hund wichtig sind, hängt von seinen individuellen Bedürfnissen ab. Rasse, Alter, Größe, Gewicht und der Gesundheitszustand Ihres Vierbeiners sind die Grundlage für die Auswahl des richtigen Hundefutters. Leidet Ihr Hund unter Vorerkrankungen der Nieren, Verdauungsproblemen, Zahnstein oder Allergien, dann sollten Sie die genauen Inhaltsstoffe des Futters kennen.

Es ist nicht leicht, bei der schier unendlichen Auswahl an verschiedenen Futtersorten die richtige für Ihre Fellnase zu finden. Um Ihnen den Entscheidungsprozess etwas einfacher zu machen, finden Sie hier einen Überblick über wichtige und unwichtige Zutaten im Hundefutter.

Deklarationen verstehen

Die Qualität von Hundefutter erkennen Sie nicht mit einem kurzen Blick auf die Verpackung. Wenn Sie sich dafür interessieren, welche Nährstoffe Ihr Hund bekommt, bietet die Liste der Zutaten einen Überblick. Es gibt drei verschiedene Formen, wie Hersteller die Inhaltsstoffe im Hundefutter deklarieren können:
 

  • Geschlossene Deklaration: die Zutaten werden als Lebensmittelgruppen angegeben, z. B. pflanzliche oder tierische Nebenerzeugnisse, ohne konkret auf die Inhaltsstoffe einzugehen. Für Hunde mit Allergien kann eine solche intransparente Deklaration gesundheitliche Nachteile mit sich bringen.

  • Halboffene Deklaration: führt alle Inhaltsstoffe des Hundefutters auf, jedoch ohne die dazugehörigen Prozentangaben. Das macht es schwierig, Futterzusätze zu dosieren, die Sie Ihrem Vierbeiner geben möchten.

  • Offene Deklaration: hier sind alle Inhaltsstoffe einzeln und mit den dazugehörigen Prozentangaben aufgeführt. Oft wird bei tierischen Inhaltsstoffen noch das Körperteil angegeben, z. B. Innereien oder Muskelfleisch.
     

Generell machen die Inhaltsstoffe, die am Anfang der Deklaration stehen, den größten Anteil im Futter aus. Hier sollten Sie darauf achten, dass nicht an erster Stelle Getreide steht. Hunde sind Fleischfresser und benötigen tierische Proteine. Der Nährstoffbedarf lässt sich auch mit pflanzlichen Proteinen decken, jedoch können Hunde tierische Inhaltsstoffe in der Regel besser verdauen und verwerten.

Für Hundehalter spielt der Fleischanteil im Futter eine große Rolle. Je mehr Fleisch, desto gesünder für den Hund ist hier die Devise. Das stimmt nur zum Teil. Durch die Evolution hat sich der Verdauungstrakt der Hunde der menschlichen Ernährung angepasst. Ein Fleischanteil von ca. 60% kann ausreichen, um den Hund artgerecht zu ernähren.
 

Nährwertangaben beim Hundefutter

Grundlage für die Nährwertangaben im Hundefutter ist die Weender Futtermittelanalyse. Hier werden in einer speziellen Analyse die Nährstoffgruppen bestimmt.

  • Rohprotein: lässt Rückschlüsse auf die enthaltenen Proteine zu, beinhaltet aber auch Bestandteile, die dem Eiweiß ähnlich sind, z. B. Peptide, Alkaloide und Aminosäuren (Richtwert bei Trockenfutter: ca. 22 bis max. 30 %)

  • Rohfett: im Futter enthaltene Öle und Fette tierischen und pflanzlichen Ursprungs. Aktive und sportliche Hunde brauchen mehr Fett als inaktive oder ältere Vierbeiner (Richtwert bei Trockenfutter: 5-25%)

  • Rohfaser: nicht verdauliche Bestandteile, z. B. Zellulose/Ballaststoffe. Wichtig für die Darmtätigkeit und die Mikroorganismen im Darm, kann bei zu hohem Anteil die Verdaulichkeit verringern. Aktive Hunde brauchen weniger, Hundesenioren benötigen mehr Rohfaser (Richtwert: 2 bis 3,5%)

  • Rohasche: Inhaltsstoffe, die bei Verbrennung des Futters bei 550 °C übrigbleiben, z.B. Mineralien. Diese können vom Körper nicht verwertet und werden ausgeschieden. Ein zu hoher Anteil kann den Organismus des Hundes unnötig belasten (Richtwert: unter 10%).

  • Feuchte / Restfeuchte: Trockenfutter max. 14%, halbfeuchtes Futter 20 - 40%, Feuchtfutter 70 - 85%

Die o.g. Angaben sind Richtwerte. Der individuelle Nährstoffbedarf von Hunden variiert je nach Alter, Größe, Aktivitätslevel und Gesundheitszustand. Übergewichtige Vierbeiner oder trächtige Hündinnen benötigen z. B. einen höheren Anteil an Proteinen, während Hundesenioren weniger bekommen sollten.
 

verschiedene Sorten Obst, Gemüse und KräuterObst, Gemüse und Kräuter sind wichtig für eine gesunde Ernährung von Hunden


Welche Inhaltsstoffe sollte gutes Hundefutter haben?

Hochwertiges und gesundes Hundefutter sollte ausgewogen sein und den Vierbeiner mit allen Nährstoffen versorgen, die er für ein gesundes Leben benötigt. Hierzu gehören in erster Linie Proteine, Kohlenhydrate, Ballaststoffe und Mineralien.

Wichtig sind Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren, da der Hund sie nicht selbst produzieren kann. Sie müssen deshalb über das Futter zugeführt werden, damit die Versorgung mit Alpha-Linolensäure und Linolensäure gewährleistet ist. Diese Fettsäuren finden sich in Ölen, wie z. B. Fischöl, Leinöl, Distelöl und weiteren Ölen.
 

Tierische Inhaltsstoffe

Tierische Inhaltsstoffe sind sowohl Fleisch als auch Nebenerzeugnisse, die bei der Schlachtung von Tieren anfallen. Häufig handelt es sich um Innereien, sowie Teile, die nicht für den Verzehr durch den Menschen gedacht sind. Hierzu gehören beispielsweise Lunge, Euter, Milz, Ohren, Sehnen, Knorpel, aber auch Fell oder Federn. Die Bezeichnung "tierische Nebenerzeugnisse" geht nicht weiter darauf ein, welche Teile vom geschlachteten Tier enthalten sind. Nur selten handelt es sich um reines Muskelfleisch, denn dieses ist meist für den menschlichen Verzehr vorgesehen.

Tierische Nebenerzeugnisse sind nicht so schlecht wie der Ruf, der ihnen vorauseilt. Schlachtabfälle wie Kutteln, Euter oder Innereien haben einen hohen Nährwert, auch wenn wir Menschen sie mittlerweile kaum noch essen. Früher war das anders. Da wurde alles verwertet, was vom geschlachteten Tier übrigblieb. Innereien enthalten beispielsweise wertvolle Vitamine, sowie Eisen und Folsäure, die wichtig für eine artgerechte Ernährung von Hunden sind.

Zu den tierischen Inhaltsstoffen gehören außerdem Milch und Molkereierzeugnisse. Milch, Käse, Eier und Milcherzeugnisse finden sich im Hundefutter wieder und sind gut für die Darmflora. Jedoch kann es sich hierbei auch um die sogenannten Abfallprodukte der Milchverarbeitung handeln, z.B. Molkenpulver.
 

Tipp: Die Feinheiten der Deklaration
Achten Sie auf Angaben, wie "mit frischem Huhn" oder ähnlichem. Hier entsteht der Eindruck, dass frisches Fleisch dieser einen Tierart verarbeitet wurde. Genau genommen ist dies jedoch eine geschmackliche Angabe und kann beim Blick auf die Deklaration ganz anders aussehen. Oft sind nur wenige Prozente dieses Fleisches enthalten, dafür aber noch weitere Proteinquellen. Für Hunde mit Allergien kann solch ein Futter Auslöser für Unverträglichkeiten sein.


Pflanzliche Inhaltsstoffe

Obst, Gemüse, Getreide und pflanzliche Nebenerzeugnisse finden sich in vielen Futtersorten. Diese Inhaltsstoffe gelten bei einigen Hundehaltern als billige Füllstoffe. Immerhin stammt der Hund vom Wolf ab und benötigt daher eine fleischbasierte Ernährung. Studien haben erwiesen, dass sich das Verdauungssystem unserer vierbeinigen Begleiter im Laufe der Evolution dem des Menschen angepasst hat.

Bei pflanzlichen Nebenerzeugnissen handelt es sich meist um Abfallprodukte der Verarbeitung von Getreide, Gemüse und Hülsenfrüchten. Es kann sich beispielsweise um Grannen, Schalen oder Weizenkleie handeln, die nur wenig Nährwert haben. Dennoch sind pflanzliche Bestandteile in der Hundenahrung wichtig, weil sie Ballaststoffe liefern, welche die Mikroorganismen im Verdauungstrakt unterstützen. In der Deklaration finden sich diese Ballaststoffe als Rübenschnitzel oder Zellulose.


Weitere Zusatzstoffe im Hundefutter

Viele Hersteller von Hundefutter werben mittlerweile mit dem Slogan "frei von künstlichen Zusatzstoffen". So gut wie das klingt, muss es aber nicht von Vorteil sein.

Aufgrund des Herstellungsprozesses ist es meist sogar nötig, dass Zusatzstoffe dem Trockenfutter zugefügt werden. Je nach Produktionsprozess gehen Nährstoffe z. B. durch Erhitzung verloren, welche hinterher wieder hinzugefügt werden müssen. Besonders anfällig sind Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe. Werden diese nicht nachträglich hinzugefügt kann es zu Mangelerscheinungen kommen, weil Ihr Vierbeiner nicht ausreichend versorgt wird.
 

Hund frisst Trockenfutter vom BodenGesundes Hundefutter erkennen Sie an der Deklaration der Inhaltsstoffe


Schlechte Zutaten im Hundefutter

Wenn Sie in der Liste der Inhaltsstoffe Zucker, E-Zusatzstoffe, Aroma- oder Geruchsstoffe finden, sollten Sie eine andere Marke wählen. Genauso verhält es sich mit künstlichen Konservierungsstoffen, Farbstoffen oder Emulgatoren. Diese müssen deklariert werden und es lohnt sich, dort genauer hinzuschauen und sie zu verstehen. Lesen Sie beispielsweise von Hefeextrakt, hört sich das zwar gut an, es steckt jedoch meist der Geschmacksverstärker Glutamat dahinter.

Die Herkunft der Zutaten ist wichtig. Fleisch aus Massentierhaltung ist häufig mit Rückständen von Medikamenten (z.B. Antibiotika oder Pestizide) belastet, die in der Deklaration nicht angegeben werden müssen. Diese sind noch im Fleisch und den Organen enthalten und können zu Unverträglichkeiten bis hin zu Krankheiten wie Krebs führen.


Hundefutter in Lebensmittelqualität?

In den letzten Jahren gibt es immer mehr Sorten, die mit dem Prädikat "Lebensmittelqualität" werben. Was sich gut anhört, macht beim Hundefutter weniger Sinn. Bestandteile wie Pansen sind beispielsweise nicht für den Verzehr durch Menschen gedacht, liefern aber viele wichtige Nährstoffe für Hunde.


Fazit: Gesundes Hundefutter

Es lohnt sich, wenn Sie sich mit der Deklaration des Hundefutters auseinandersetzen. So erkennen Sie, welches Futter für Ihren Hund das Beste ist. Eine gesunde und artgerechte Ernährung ist auch für unsere Vierbeiner die beste Grundlage für ein glückliches Leben. Mit ein wenig Wissen über die Geheimnisse der Zutatenlisten finden Sie ein Hundefutter, dessen Zusammensetzung für Sie passt und Ihren Hund mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt.


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