Dürfen Hunde Obst und Gemüse fressen?


Hund mit einem Brokkoli Viele Obst- und Gemüsesorten sind gesund für Hunde.


Hunde gelten allgemein als Fleischfresser, haben sich aber im Laufe der Evolution auch an pflanzliche Nahrung gewöhnt. Im Zusammenleben mit den Menschen hat sich ihre Verdauung an die menschliche Ernährung angepasst. In unserem Ratgeber "Sind Hunde Fleisch- oder Allesfresser" erfahren Sie mehr über den Verdauungstrakt unserer geliebten Vierbeiner.

Viele Obst- und Gemüsesorten sind nicht nur lecker, sondern haben auch gesundheitliche Vorteile für unsere Vierbeiner. Welches Obst und Gemüse Sie Ihrer Fellnase füttern dürfen, verraten wir Ihnen in diesem Artikel.


 

Gesundes Gemüse für Hunde

Egal, ob Sie Ihren vierbeinigen Liebling barfen, für ihn kochen oder ihn mit Fertigfutter ernähren - eine Extraportion Obst oder Gemüse verschmähen die wenigsten Hunde. Als positiven Nebeneffekt versorgen viele Obst- und Gemüsesorten ihn mit wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Ballaststoffen. Letztere müssen jedoch aufgeschlossen werden, damit der Hund sie gut verdauen und verwerten kann.

Folgende Obst- und Gemüsesorten können Sie füttern:

  • Karotten
  • Kohlrabi
  • gekochte Kartoffeln und Süßkartoffeln
  • Zucchini
  • Broccoli
  • Mangold und Rote Beete (außer Hunde mit Nieren- oder Blasensteinen)
  • Sellerie
  • Spargel
  • Topinambur
  • Blattsalate
  • Kürbis in kleinen Mengen (keine Zierkürbisse!)
  • Apfel
  • Banane
  • Beeren
  • Wassermelone (erfrischend im Sommer)
  • verschiedene Kräuter und Gewürze



Achten Sie darauf, besonders bei blähenden Gemüsesorten, nur wenig zu füttern und erhöhen Sie die Menge nach und nach. Sonst kann es zu Blähungen, Verstopfungen oder anderen Verdauungsproblemen kommen. Geben Sie dem Verdauungstrakt Ihres Hundes Zeit, sich an die pflanzliche Nahrung zu gewöhnen.

Wenn Sie die Mahlzeiten Ihres Vierbeiners selbst zubereiten, können Sie einen Gemüseanteil von 20 bis 30% in den Napf geben. Neben Fleisch und tierischen Zutaten, gehören auch gesunde Ballaststoffe aus pflanzlichen Lebensmitteln zu einer ausgewogenen Hundeernährung.

 

Hund hält eine Banane im Maul Obst und Gemüse sind wichtige Bestandteile einer ausgewogenen Hundeernährung.

Obst und Gemüse für Hunde zubereiten

Wenn Sie Ihrem Vierbeiner Obst und Gemüse in den Napf geben möchten, ist nicht nur die richtige Wahl wichtig, sondern auch die Zubereitung. Während Sie beispielsweise Karotten als Knabbersnack roh und am Stück geben können, sollten pflanzliche Zutaten in der Regel erst einmal zubereitet werden.

Um die Pflanzenfasern bzw. Ballaststoffe für den Hund leichter verdaulich zu machen, müssen sie vorher aufgespalten werden. Das erreicht man am besten durch kochen oder pürieren. Je reifer die verwendete Zutat ist, desto besser! Um für eine optimale Nährstoffaufnahme zu sorgen, sollten Sie immer eine Fettquelle, z.B. kaltgepresste Öle oder Milchprodukte dazu geben. Diese hilft Ihren Hund, die fettlöslichen Vitamine E, D, K und A besser aufzunehmen.

Entfernen sie grundsätzlich, besonders bei Steinobst, die Kerne. Diese können giftige Stoffe enthalten, aber auch zu Verdauungsproblemen oder lebensgefährlichen Verstopfungen führen.


Darf mein Hund Kohlrabi fressen?

Kohlrabi ist ein sehr vitaminreiches Gemüse, das in unseren Regionen fast ganzjährig verfügbar ist. Auch für unsere Hunde ist Kohlrabi eine sehr gesunde Beilage. Allerdings sollten Sie darauf achten, nicht zu viel zu füttern, da er in großen Mengen zu Verdauungsbeschwerden führen kann. Die wichtigsten Nährstoffe im Kohlrabi sind:

  • Calcium unterstützt Knochen und Zähne
  • Magnesium ist wichtig für Muskeln und Nerven
  • Eisen unterstützt die Bildung roter Blutkörperchen
  • Kalium ist wichtig für die Herzfunktionen
  • Vitamin C als Booster für das Immunsystem
  • viele B-Vitamine unterstützen haut, Fell und Stoffwechsel


Um Kohlrabi für Hunde leichter verdaulich zu machen, sollten sie ihn pürieren oder kochen. Übrigens sind die Blätter meist noch nährstoffreicher als die Knolle selbst.

Snackies Entenbrust mit Kohlrabi
Entenbrust mit Kohlrabi



Dürfen Hunde Spinat fressen?

Spinat kann in kleinen Mengen, gedünstet und püriert, gesund für unsere Vierbeiner sein. Er enthält viel Eisen, was die Bildung der roten Blutkörperchen unterstützt. Allerdings enthält er auch einen großen Teil Oxalsäure, welche die Aufnahme von Eisen und Kalzium hemmt. Es ist daher ratsam, dass Sie die Fütterung von Spinat mit Vitamin-C-haltigen Zutaten oder Milchprodukten kombinieren. Das reduziert die Wirkung der Oxalsäure und verbessert die Aufnahmefähigkeit von Eisen und Kalzium.
 

Achtung: Wenn Ihr Vierbeiner noch Welpe ist oder Probleme mit den Nieren hat, sollten Sie keinen Spinat füttern.
 

Snackies Hühnerbrust mit Spinat
Hühnerbrust mit Spinat

Karotten - Superfood für Hunde

Die meisten Vierbeiner fressen gerne Karotten und vertragen diese sehr gut. Aufgrund ihres hohen Anteils an wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen sind sie in vielen Futtersorten zu finden. Die Ballaststoffe unterstützen darüber hinaus die Darmgesundheit.

Sie können Möhren entweder roh, gerieben, püriert oder gekocht füttern. Das harte Gemüse eignet sich als leckerer Kausnack zwischendurch, der die Zahngesundheit unterstützt, sehr kalorienarm und daher gut für die schlanke Linie ist. 
 

Snackies Hühnerbrust mit Karotte
Hühnerbrust mit Karotte


Rezept-Tipp: Moro´sche Möhrensuppe

Die Moro´sche Möhrensuppe ist ein effektives Rezept gegen Durchfallerkrankungen, das eigentlich aus der Kindermedizin kommt, aber auch bei Hundehaltern als Geheimtipp gilt. Durch das lange Kochen der Möhren bilden diese ein spezielles Zuckermolekül, welches sich an der Darmwand ansetzt und so verhindert, dass sich Einzeller (z.B. Giardien) breit machen können.

Zutaten:

  • 500g Möhren
  • 1 Liter Wasser
  • 1 TL Salz


Zubereitung:

Karotten schälen, in kleine Stücke schneiden und zusammen mit Wasser in einen Topf geben. Das Ganze kurz aufkochen und dann ca. 90 Minuten bei niedriger Temperatur köcheln lassen. Danach die Karotten heraus nehmen, pürieren und das Kochwasser zu dem Brei geben. Etwas Salz hinzufügen und alles gut vermischen. Lassen Sie den Brei abkühlen, bevor Sie ihn an Ihren Hund verfüttern.

Achtung: Bei Hunden mit Vorerkrankungen, z.B. Nierenproblemen, sollten Sie mit Ihrem Tierarzt sprechen, bevor Sie Salz füttern.

Fütterungsempfehlung:

Die Moro´sche Möhrensuppe können Sie einen Tag lang als Futterersatz geben. Kleine Hunde sollten eine Tagesration von 0,1 bis 0,25 l, verteilt auf vier bis fünf Portionen, bekommen. Für mittlere Hunde gibt es 0,5 Liter Suppe und für größere entsprechend mehr.

Aufbewahrung:

Auch wenn die Suppe schnell gekocht ist, lohnt es sich, sie auf Vorrat zu haben. Sie können die Suppe problemlos mehrere Monate portionsweise einfrieren, sodass Sie diese im Ernstfall direkt parat haben und auftauen können.
 

Hund frisst eine Möhre. Karotten sind ein leicht verdauliches und sehr gesundes Gemüse für Hunde.
 


Giftiges Gemüse für Hunde - Das sollte Ihr Vierbeiner nicht fressen

Viele Gemüsesorten sind sehr gesundheitsfördernd für Hunde. Es gibt jedoch auch Sorten, die Sie Ihrem Vierbeiner auf keinen Fall geben sollten. Die enthaltenen Stoffe können zu lebensbedrohlichen Problemen führen und sollten deshalb immer außerhalb der Reichweite Ihres Vierbeiners gelagert werden.

Giftige Gemüsesorten sind:

  • Avocado: enthält den Stoff Persin, der zu Herzmuskelschwäche und sogar dem Tod führen kann.>
  • Zwiebeln: enthalten Sulfide, die die roten Blutkörperchen zerstören.
  • Rohe Hülsenfrüchte: enthalten Phasin, ein Eiweiß, das Zucker bindet und die roten Blutkörperchen verklumpen lässt.
  • Gekochte Hülsenfrüchte: nur in kleinen Mengen füttern, da eine Überdosis zu Blähungen und Verstopfungen führen kann.
  • Nachtschattengewächse, wie rohe Kartoffeln, Tomaten oder Paprika: enthalten Solanin, das für Hunde eine toxische Wirkung hat.
  • Auberginen: enthalten ebenfalls Solanin.
  • Weintrauben und Rosinen: können zu Nierenschäden führen.
  • Rhabarber: enthält Oxalate, die Calcium binden und zu Entzündungen im Magen-Darm-Trakt oder Nierenschäden führen können.
  • Kohl: die meisten Sorten enthalten Thiocyanat, welches die Funktion der Schilddrüse unterdrückt.
  • Knoblauch: in kleinen Mengen hat er eine antibakterielle und antivirale Wirkung. Bei Überdosierung können die Schwefelverbindungen jedoch die roten Blutkörperchen zerstören.

Vergewissern Sie sich immer zuerst, ob eine Obst- oder Gemüsesorte für Hunde gesund ist, bevor Sie diese an Ihren Vierbeiner verfüttern.
 

Fazit: Gemüse ist eine gesunde Ergänzung im Napf

Viele Obst- und Gemüsesorten sind nicht nur für uns Zweibeiner, sondern auch für unsere geliebten Vierbeiner gesund. Achten Sie bei der Auswahl auf verträgliche und leicht verdauliche Lebensmittel und bereiten Sie diese liebevoll für Ihren vierbeinigen Schatz zu. Damit können Sie ihn gesundheitlich unterstützen und für eine ausgewogene Ernährung Ihres Hundes sorgen. Und Liebe geht ja bekanntlich durch den Magen. Also, verwöhnen Sie Ihre Fellnase doch mal mit einem leckeren und gesunden Snack.


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